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![]() ![]() ![]() ![]() The Gathering XII
![]() 23. / 24.01.2004 - Llandudno, Wales
An einem sonnigen Wochenende im Januar...
![]() ...fand wieder das alljährliche The Alarm Gathering in Llandudno, Wales statt. Ca. 1200 Fans aus aller Welt (und zwar wirklich aus ALLER Welt) pilgerten zu dem beschaulichen Küstenort in Nord-Wales und besetzten alle verfügbaren Hotels.
Am Freitag machten sich Tanja und ich auf, um daran teilzunehmen. Wat `ne Idee, denn aus organisatorischen Gründen bekamen wir keinen Flug mehr bis Manchester, sondern nur bis Stansted. Vorher war eigentlich klar, dass wir uns mit dem Zug durchkämpfen wollten, wir hatten schließlich den ganzen Freitag Zeit. Nachdem ich aber einige Tage zuvor endlich mal die englischen Zugpreise genauer studierte, wurde mir leicht übel und ich plante eigenmächtig um. Ein Auto musste her! Kühne Idee, denn ich bin vorher noch nie selber in UK gefahren und bei dem Gedanken an den Linksverkehr wurde mir noch übler. Tja, Tanja war sofort Feuer und Flamme und so gab`s kein Zurück mehr. Morgens um 7 klapperten wir also die Autoverleiher in Stansted ab und bekamen tatsächlich noch ein "small car", aber "sportive" sei er - meinte der Verleiher! Nach den üblichen Formalitäten suchten wir also den Parkplatz ab und nachdem ich uns schon im winzigen Seat oder ähnlichem gesehen hatte, erblickte Tanja unser Auto: Einen fetten, großen, schwarzen Geländewagen! Hilfe, das hatte mir gerade noch gefehlt! Aber es half ja alles nix und ich versuchte mich mit dem Mördergerät anzufreunden. Dann ging´s los und wir holperten der Autobahn entgegen. Irgendwie überlebten wir auch den ersten Kreisverkehr, das erste Abbiegemanöver - ohne in den Gegenverkehr zu rasen - und diverse Autobahnen. Irgendwann gegen 15Uhr waren wir dann endlich an der walisischen Küste angekommen. Nachdem das Wetter erst brav mitspielte, nieselte es pünktlich zur Ankunft in Llandudno. Nach kurzer Orientierung in Bezug auf Hotel, Venue und nächstem Supermarkt, parkten wir die Karosse in einer Seitenstraße, checkten in unserem Hotel ein und verfielen ins Koma.
Gegen 19Uhr und dem 5. Instant-Kaffee machten wir uns langsam - im Nieselregen, logo! - in Richtung Venue auf. Diese lag nur ca. 4 Häuserblocks vom Hotel entfernt und aus allen Richtungen trabten die Fans an. Punkt 19:30 war Einlaß - alle brav in einer Schlange (das gibt´s auch nur in UK) und wir betraten das "North Wales Conference Centre". Unser erster Blick galt dem - wie immer - sehr umfangreichen Merch und mittendrin erblickten wir Chrissy, die seit Jahren das Merchchaos im Griff hat. Nach einer ordentlichen Begrüßung und dem Austausch des neusten Tratsches, erblickten wir auch weitere deutsche Gesichter. Zwischenzeitlich gab sich drinnen Dave Sharp die Ehre und begeisterte die Leute mit seinem Soloprogramm. Uns war nicht so nach einem weiteren Mann mit Klampfe zumute und wir gingen erst gegen 9Uhr in die vollgepackte Halle und suchten uns ein gutes Plätzchen, 2. Reihe vor der Bühne. Aber zuerst sollte uns Mike knapp eine Stunde lang mit seinem Soloprogramm erfreuen. Dafür stand er mitten in der Halle auf einem kleinen Podest und drehte sich alle 2 - 3 Songs ein Stückchen weiter im Kreis. Dadurch bekamen nach und nach alle die Chance, ihn gut sehen zu können.
Dann folgte die erste Überraschung des Wochenendes und wir kamen in den Genuß des nagelneuen Videos zur gerade erschienenen Single "45rpm". Yeah, ein prima dynamisches Video mit guten Lichteffekten und Bildschnitten. Könnte durchaus eine Chance bei VIVA, MTV und Konsorten haben...watch out...
Keine 5 Minuten danach ging´s aber schon auf der Hauptbühne weiter und The Alarm betraten die Bühne! Ein ohrenbetäubender Jubel brach aus und ab der ersten Sekunde wurde jedes Wort mitgesungen, wie wild geklatscht und getobt. Das wirklich faszinierende Set bestand fast komplett aus Mike´s Soloalben und einige Fans dürften überrascht gewesen sein... Uns überraschte eher das Outfitt von Craig. Nein, diesmal nicht sein geliebtes 666 Shirt (das kam erst am Samstag zum Einsatz), sondern er erschien im schwarzen halblangen Mantel, von dem er sich den ganzen Abend nicht trennte. Alles halb so wild, wäre es nicht brüllend heiß in der Halle gewesen! Wie hielt der Mann das aus? Es war wirklich an der Schmerzgrenze und schon nach 15 Minuten klebte alles am Körper. Selbst die Schuhe klebten am Boden fest, aber das lag wohl eher an den äußerst trinkfreudigen Fans - so etwas habe ich wirklich selten erlebt - der Boden hatte schon Festivalcharakter (wie wäre es mit Pfand auf den Bechern?)
Egal, ca. 75 Minuten dauerte dieser von Anfang bis Ende fesselnde Auftritt und zum krönenden Abschluß gab`s nochmal die neue Single "45rpm" - ein echter Ohrwurm und Mitgröhler.
Freitag, 23.01.2004
20:00 Dave Sharp Solo Acoustic
21:00 Mike Peters Solo Acoustic
![]() Foto: Andy Greenley
Alone Together
When Everything Was Perfect
Rain Down
The Crescent
Edward Henry Street
Where Are We Going...
Mercenary Skank
Up Downtown
In You I See The World
It's Going To Be A Good Year - für Jules
House Of Commons
Flesh And Blood
Life Can Be Beautiful Sometimes
St David's Day
Talking About The Weekend
Don't Let Go
Bank Holiday Weekend
22:00 The Alarm Electric
![]() Ground Zero
The Wasting Land
Rise
In Circles
Feel Free
All Is Forgiven
Breathe
Regeneration
Burnout Syndrome
21st Century
![]() Foto 1: Andy Greenley
45 RPM
It's Not Unusual (Tom Jones Cover)
Gone Elvis
Get Down Get With It (Slade Cover)
Samstag, 24.01.2004
Der Samstag wurde dann erstmal mit unserem obligatorischen Shopping-Trip eingeläutet. Zum Abschluß versorgten wir uns mit den heißgeliebten Sandwiches und suchten uns eine Bank am Meer. Noch während ich laut darüber sinnierte, wie ich beide Hälften schaffen sollte, löste sich das Problem von selber und eine mega-fette Möwe raste im Sturzflug auf meine Finger runter, riß mir elegant das Teil aus der Hand und verteilte die Überreste auf dem Boden. Sofort waren wir von mindestens 20 Viechern umgeben und Tanja schmiß ihr Sandwich panikartig in unsere Tüte. Jo, damit hatte sich das Thema "gemütliches Picknick am Meer" erledigt und wir flüchteten zum essen ins Auto.
Dann wurde es Zeit wieder zum Venue zu gehen, da dort das Alarm-Quiz und die "signing session" liefen. Etwas bizarre, meiner Meinung nach. Mike erschien nach dem Quiz und alle versammelten sich draußen vor der Tür zum Gruppenfoto - na ja, nicht alle, aber 100 waren es bestimmt. Danach wurde eine brave Schlange gebildet und jeder hatte die Chance auf einen Händedruck und ein Foto mit Mike. Hmm, is ja nett, aber nicht so unbedingt unser Ding und wir quatschten lieber mit Chrissy weiter und machten dann ein Mittagsschläfchen.
Am frühen Nachmittag trudelten dann unsere Freunde aus Nottingham in Llandudno ein und wir machten es uns in der Hotelbar gemütlich. Kirk Brandon gesellte sich dazu und der Bierkonsum stieg so langsam. Julia und Tanja machten noch einen Spaziergang zum Pier (brrrrr, zu kalt für meinen Geschmack) und ich lauschte Kirk´s und Dave`s Anekdoten aller möglichen Touren - Mission inklusive versteht sich. Ferner erzählte mir Kirk von der geplanten DMW Tour im März/April, genaueres dazu reiche ich nach...
Irgendwann wurde es Zeit zum essen und wir verlagerten uns zum Italiener um die Ecke. Dave nahm Kontakt zu Craig auf und der lud uns spontan zum "pre-gig-drink" in ihrer Hotelbar ein *schluck*. Aber erst kämpften wir uns durch diverse Vorspeisen und anschließendem Hauptmenü. Lecker war´s und teuer natürlich ;-) Dann wurde es Zeit und wir betraten das ehrwürdige St. Georges Hotel und steuerten auf die Bar zu. Jo, und da saß er auch gleich und ehe wir ihn richtig begrüßen konnten, drückte er uns schon das erste Bier in die Hand - das nenn ich Service. Er war prächtig gelaunt, wenn auch etwas zappelig, aber direkt vor einem Gig ist das typisch für ihn. Nach einer Stunde Plausch - inklusive Craig´s Soloeinlage des Oldies "I`m walking" - tauchte der Manager auf und drängte zum Aufbruch. Nebenbei bemerkt: Mike Peters war schon längst in der Halle und seit 20Uhr spielte bereits Dave Sharp`s Band "Soul Company" in der Venue. The Alarm waren für 21Uhr angekündigt und es war bereits 15 Minuten vor 9! Doch Craig, Drummer Steve und auch Gitarrist James hatten die Ruhe weg und debattierten erstmal ausführlich, ob sie laufen sollten oder doch besser ein Taxi rufen. Man(n) entschied sich für`s Taxi und wir wollten laufen, waren ja nur 4 Häuserblocks! Gesagt, getan, wir marschierten zur Halle und die Herren Musiker ließen sich kutschieren - that`s rock`n`roll :-)
In der Halle angekommen war es schon brechend voll und es waren diverse Kameras aufgebaut. Eine davon hing an einem Kran und sollte uns später des öfteren nerven, da sie ziemlich dicht an den Köpfen vorbei sauste. Mittlerweile wurde bekannt, dass das Konzert demnächst auf DVD veröffentlicht werden soll! Ich weiß nicht ob´s daran lag, aber was wir dann geboten bekamen, war einer der besten Alarm Gigs, den ich je erlebt habe! Drei Stunden ein wahres Feuerwerk an Hits und guter Laune. Es gab das volle Brett und nach den ersten 14 Songs durfte zumindest die Band kurz verschnaufen. Mike erschien solo auf der Bühne und verzauberte alle mit dem wundeschönen "walk forever by my side". Das heißt, eigentlich sangen wir lauter als Mike. Danach holte er sich Verstärkung und "the sound of Big Country", sprich der Gitarrist Bruce Watson tauchte auf, um mit seinem unverkennbaren Big Country Sound zwei Songs mit Mike zu spielen. Dann wurde es wieder lebhafter und die Band erschien, um bei "The Rock`n`Roll" wieder mit einzusteigen. Weiter ging´s mit sämtlichen Hits wie "where were you hiding..." (natürlich inklusive gigantischem Kartenregen), "68 guns", "rescue me" und den neueren Songs "drunk & disorderly" und "close". Wir bekamen keine Verschnaufpause mehr, aber dafür war die Belüftung heute besser. Nach einer weiteren Darbietung von "45rpm" (gute Gehirnwäsche, ich hab den Song bis heute im Kopf), gab`s ein grandioses, 4 Songs andauerndes Finale zusammen mit Dave Sharp und Bruce Watson. Ich glaube die folgenden Bilder von Andy Greenley bringen das ganz gut rüber. Nach knapp drei Stunden war dann endgültig Ende und die Herren hinterließen eine völlig geschaffte, aber zufriedene Fanschar.
20:00 Soul Company (Dave Sharp`s Band)
21:15 The Alarm electric
![]() Coming Home
Unsafe Building
In The Beauty Of My Surroundings
Absolute Reality
Right Back Where I Started From
Knife Edge
Sold Me Down The River
Swansong
Strength
The Normal Rules Do Not Apply
Rain In The Summertime
The Unexplained
Deeside
Majority
![]() Acoustic:
Walk Forever By My Side
Fragile Thing - Mike & Bruce Watson
The Stand - nur Mike & Bruce Watson
The Rock And Roll - erst nur Mike und dann mit Band
Electric, Band komplett:
Marching On
Where Were You Hiding...
Drunk and Disorderly
68 Guns
Close
Rescue Me (incl. Keep On Rockin In A Free World)
![]() Trafficking
Federal Motor Voter
45RPM
![]() Chance - Band & Bruce
Blaze Of Glory - Band, Bruce & Dave
In A Big Country - Band, Bruce & Dave
Spirit Of 76 - Band, Bruce & Dave
![]() Foto 1: Pete Cole, Fotos 2, 4-8: Andy Greenley
Einige Zeit später war es dann Zeit für die berühmt berüchtigte Aftershow Party im St. Georges Hotel. Die ersten 300 Kartenbesteller bekamen ein Ticket dafür und in den vorherigen Jahren gab es meist einen Auftritt von z.B. Coloursound oder den Children Of The Revolution. Aber viel Hoffnung hatten wir nicht mehr, da Craig uns vorher erzählte, dass kein Gig geplant sei, von wegen technischer Schwierigkeiten im Hotel und zu viel Aufwand für die Crew etc. Wir gingen trotzdem mal gucken, aber außer einer nervigen Kameracrew, einer mega-vollen Bar, gestresst wirkendem Personal und später dann einen von Fans verfolgten Mike Peters, passierte nicht viel. Wir tranken ein hart erkämpftes Bierchen, beobachteten die Szenerie ein wenig und verließen dann das Hotel, um unsere Freunde zu verabschieden. Trotzdem hatte ich das Gefühl gehabt, wir würden doch noch was verpassen und so war`s dann auch. Irgendwann gegen 5Uhr muss Craig dann eine Gitarre entdeckt haben und eine kleine Soloeinlage hingelegt haben. Allerdings soll er ziemlich hacke gewesen sein und so war´s wahrscheinlich mehr ein Gegröhle als alles andere. Merke: Immer bis zum Schluß ausharren, man kann ja nie wissen ;-) Anyway, das ganze Wochenende war ein Erlebnis und es hat sich jede Minute gelohnt, na ja, bis auf die "Killermöwe" vielleicht.
Craig`s kleine Aftershowparty im St. Georges Hotel
![]() Foto: Andy Greenley
Den Sonntag gingen wir ganz gemütlich an und kamen sogar noch in den Genuß eines strahlend-blauen Himmels mit satter Sonne. Wir konnten nicht anders und spazierten noch ein wenig an der schönen Bucht entlang. Erst danach machten wir uns langsam auf, bestiegen wieder unser Protzauto und fuhren zurück gen Stansted. Am späten Abend war dann alles wieder vorbei und Deutschland hatte uns wieder...bis zum nächsten Mal...
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